A Monday without you

Montagabend in Leipzig: Rechte Corona Verschwörungsideologen und Querfrontler marschieren gemischt mit dem letzten Häufchen der Identitären, klassischen Neonazis und AfD-Fans durch die Innenstadt.
Von Weitem mutet die montägliche Demonstration eher lächerlich an. Zwar wird regelmässig dem zu mobilisierenden Volk „Schließt euch an!“ entgegengebrüllt, so wirklich anschließen will sich der rechten Resterampe dann aber doch keine Innenstadtbesucherin. Wenn man die montäglichen Demonstrationen genauer unter die Lupe nimmt, findet sich ein Potpourri aus unverhohlenem Antisemitismus, Verschwörungsdenken und Rassismus Mitten in der Leipziger Innenstadt. Jeden Montag. Woche für Woche. Hier fühlen sich die Rechten mittlerweile richtig wohl. Und im Nachgang der Montagsdemonstrationen oder aus ihnen heraus kommt es immer wieder zu Übergriffen auf Antifaschist*innen. Angst vor Konsequenzen, müssen die Rechten dabei nicht haben. Wir haben die Schnauze voll davon, diesen Kartoffelauflauf in der Innenstadt marschieren zu sehen, während sie versuchen, ihre Ressentiments unter dem Deckmantel der „Meinungsfreiheit“ zu verbreiten.

Menschenverachtender Propaganda gilt es immer, überall und konsequent zu widersprechen. Egal ob im Betrieb, bei Familienfeiern oder auf der Straße! Gleichzeitig haben wir nach mehr als acht Jahren keine Lust mehr, das Spiel aus rechten Aufmärschen und Gegenprotest weiter zu spielen.

Der montägliche Mob ist immer eine diffuse Masse von individuellen Rassist*innen, revoltierenden Kleinbürgerinnen, gefestigten Antisemiten und konformistischen Rebell*innen, die die Gelegenheit und den Mangel an Widerstand ausnutzen. Daher wollen wir ihnen den Schutz der Masse nehmen und die zentralen Akteur*innen der Leipziger Montagsdemos dort besuchen, wo einige von Ihnen wohnen: In Leipzig Zschocher. Dabei wollen wir im Viertel antifaschistische Nachbarschaftshilfe betreiben und klären mit unserer Demonstration gleich noch die Anwohner*innen darüber auf, wer so alles zur Nachbar*innenschaft gehört und stören den unheilvollen Frieden der Volksgemeinschaft. Zschocher ist ein Viertel, indem es zuletzt vermehrt zu neonazistischen Vorfällen gekommen ist. Unsere Demonstration soll sich auch mit den Menschen in Zschocher solidarisch zeigen, die sich schon lange gegen den Versuch der rechten Raumnahme in ihrem Viertel wehren!

Zeigen wir den Rechten, dass Leipzig nicht ihr Spielplatz ist, dass wir uns nicht einschüchtern lassen und dass wir entschlossen sind, eine bessere Zukunft aufzubauen!

Passt bei der Anreise auf euch auf und kommt in Bezugsgruppen. Lasst Handys zu Hause und besprecht euch vorher mit euren Freund*innen über eure Erwartungen.

Kommt zahlreich und motiviert; lautstark und widerständig. Wir möchten kein Auftreten in geschlossenen Blöcken und finden auch nicht bei jeder Demonstration einen Blackblock sinnvoll. Lasst Werbung für eure Organisationen zu Hause und bringt Schilder und Transparente mit, die thematisch passen.

Am 31.7. auf die Straße – Menschenfeinde aus der Deckung holen!

Hintergründe zu Ereignissen in Zschocher: Neonazistische Vorfälle in Zschocher (https://chronikle.org/ereignisse?search=zschocher)

Weitere Informationen zur Demonstration folgen und werden auf der Seite der Antifaschistischen Vernetzung Leipzig aktualisiert.

https://antifavernetzungleipzig.noblogs.org/aufruf-zur-demonstration-am-31-7-2023-in-zschocher/