Nach Überfall auf NPD-Politiker in Eilenburg und der Festnahme in Jena: Gibt es Verbindung zu Lina E.?

Die Polizei hat in Thüringen einen Mann festgenommen, der in Verbindung mit dem Überfall auf einen NPD-Politiker in Eilenburg steht. Die Tat erinnert an die, die der Gruppe um die Leipziger Studentin Lina E. vorgeworfen werden. Gibt es eine Verbindung?

Eilenburg/Dresden. Das Polizeiliche Extremismus- und Terrorismus-Abwehrzentrum hat am Mittwoch einen 24-Jährigen in Jena festgenommen. Zuvor hatten die Generalstaatsanwaltschaft Dresden und das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) wegen Gewalttaten von mutmaßlichen Angehörigen der linksradikalen Szene auf Personen des rechtsextremen Spektrums ermittelt und einen Haftbefehl gegen den Mann erlassen. Der festgenommene Thüringer steht im Verdacht, im März 2021 an einem Angriff auf den NPD-Politiker Paul Rzehaczek in dessen Wohnung in Eilenburg beteiligt gewesen zu sein.

Wie die Generalstaatsanwaltschaft Dresden und das LKA am Donnerstag bestätigten, wird dem 24-Jährigen gefährliche Körperverletzung und die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen. Im Rahmen des Verfahrens durchsuchte die Polizei zudem drei Objekte im Bereich Jena.

Ermittler stellten DNA am Tatort in Eilenburg sicher

Kurz nach dem Überfall im März 2021 ermittelte bereits die Soko Linx des LKA, die Sonderkommission für politisch motivierte Straftaten von links, in dem Fall. Im Oktober 2022 gab es dann erstmals einen Tatverdächtigen. Dabei handelte es sich um einen zu diesem Zeitpunkt 23 Jahre alten Mann aus Thüringen, gegen den ebenfalls wegen Bildung einer kriminellen Vereinigung ermittelt wurde. Das bestätigte die Generalstaatsanwaltschaft Dresden vor einem halben Jahr gegenüber der LVZ.

Ob es sich bei dem Festgenommenen am Mittwoch um dieselbe Person handelt und ob es eine direkte Verbindung zu den mutmaßlichen linksextremen Straftaten der Gruppe um Lina E. gibt, wies die Sprecherin der Generalstaatsanwaltschaft, Staatsanwältin Sabine Wylegalla, weder zurück noch bestätigte sie dies. „Der Beschuldigte ist auf Grund am Tatort sichergestellter DNA als Täter ermittelt worden“, sagte Wylegalla auf LVZ-Nachfrage.

Er sei kein Beteiligter im Strafverfahren vor dem Oberlandesgericht Dresden gegen Lina E. „Ob sich der Beschuldigte und die in diesem Verfahren Angeklagten kennen, ist nicht Gegenstand der Ermittlungen“, so Wylegalla. Im Oktober 2022 waren die Ermittler dennoch von einer Verbindung der Fälle ausgegangen. Das hatte sich unter anderem aus dem Zeitpunkt der Angriffe ergeben.

LVZ