Linke Demo zieht am Samstag durch den Leipziger Süden – Polizei schreitet mehrfach ein

Bei einer Demonstration, die am Samstagabend im Leipziger Stadtteil Connewitz begann, kam es zu polizeilichen Maßnahmen. Vorher waren – ortsbedingt – Gesänge aufgebrandet, die man sonst eher aus de Fußballstadion kennt.

Eine Demonstration zum „Tag der politischen Gefangenen“ ist am Samstagabend aus Connewitz kommend durch den Süden der Stadt gezogen. Gegen 20:30 Uhr – als der Protestzug eigentlich schon aufgelöst war – kam es auch zu kleineren Auseinandersetzungen mit der Polizei. Die Linken-Landtagsabgeordnete Juliane Nagel kritisierte später „massive Polizeipräsenz“ und „Repression gegen freundliche antifaschistische Demonstration“. Nach einer Kundgebung zum selben Thema bereits am Nachmittag am Wilhelm-Leuschner-Platz, hatten sich am Abend am Connewitzer Herderpark rund 100 schwarz gekleidete Personen eingefunden und dann in Richtung Lößnig aufgemacht. Überschrift der vorher angezeigten Demo: „Antifa in die Offensive“. Man wolle „an die Geschichte der politischen Repression erinnern, über internationale Kämpfe aufklären und solidarische Grüße in die Knäste senden“, hieß es dazu in sozialen Netzwerken. Bei den Redebeiträgen wurde immer wieder auch auf das Verfahren gegen die inhaftiert Leipziger Studentin Lina E. Bezug genommen. Die Polizei rückte neben behelmten Polizisten mit einem Hubschrauber in der Luft sowie mit einer Reiterstaffel an.

Am Moritzhof in Stadtteil Lößnig wurde der Zug von den Beamten dann aufgehalten – aufgrund Verstoßes gegen Vermummung und zweimaliges Abbrennen von Pyrotechnik. Später konnten die Protestierenden weiter ziehen, zum Teil auch unter verbalen Anfeindungen von Passanten. Aus der Antifa-Demo heraus wurde mit Fußballslogans dagegen gehalten, die sich offenbar gegen die Fanszene von Lokomotive Leipzig richteten. Das Bruno-Plache-Stadion des Vereins lag nur drei Autominuten entfernt.

Kurz vor dem S-Bahnhof Connewitz wurden nach Ende der Demonstration dann zwei junge Personen vorübergehen festgenommen. Der Vorwurf: Vermummung. Der Rest der Protestierenden zog begleitet von der Reiterstaffel der Polizei zurück nach Connewitz. In der Meusdorfer Straße gab es später weitere polizeiliche Identitätsfeststellungen.