IM SCHNEE VON LEIPZIG Klima-Kleber kleben jetzt mit wasserfestem Leim

Leipzig – Er klebte in Stockholm auf der Straße, saß dafür zwei Wochen im Schwedenknast. Am Freitag klebte sich der weit gereiste Dresdner Klima-Tourist C. B. (40) erstmals im Schnee auf eine Straße. Er und eine weitere Öko-Radikale machten sich mit wasserfestem Leim auf dem Leipziger Ring fest!

Morgens, 8 Uhr, vor der Oper: Vier Extremisten rennen auf den Georgiring. Zwei haben nach eigenen Angaben wasserfesten Leim auf der Handfläche, denn in Leipzig hat es geschneit.

Software-Entwickler B. und seine Komplizen entrollen erst Plakate, zwei hocken sich dann hin – patsch: Die Hand klebt, der Leim hält. Sehr zum Ärger der Kraftfahrer im Berufsverkehr. Ein Trucker stöhnt: „Ich komme von Arbeit, will heim“. Eine Autofahrerin erstattet Anzeige wegen Nötigung.

Es ist nicht die erste für B., der wegen Sabotage in schwedischer Untersuchungshaft saß. Und dennoch rechtfertigt er seine Aktion: „Wir haben ein Ziel zu verfolgen.“

In Leipzig heißt dieses Ziel der „Letzten Generation“ für die meisten mal wieder: Nerven und Rettungswege blockieren, denn der verstopfte Ring ist auch für Rettungsdienst und Feuerwehr dicht. Die Polizei kommt von der anderen Seite, ist schließlich mit 20 (!) Beamten und neun Einsatzwagen nach einer halben Stunde vor Ort.

Während gegen 8.45 Uhr Sanitäter die Klima-Kleber nach Erfrierungen befragen, lässt die Polizei die selbst ernannten Aktivisten sitzen: Zwar wären die Beamten vorbereitet, hätten mittlerweile auch Olivenöl (zum Ablösen) dabei: „Doch die Aufnahme der Personalien dauert seine Zeit“, so Polizeisprecher Olaf Hoppe.

Zeit, die die Autofahrer an diesem Freitagmorgen in Leipzig eigentlich nicht haben. Immerhin werden sie noch vor 9 Uhr zwischen den Aktivisten durchgeleitet, der Stau löste sich danach allmählich auf. Aktivist B. und seine Klebe-Komplizin wurden ins Polizeigewahrsam mitgenommen.


02.12.2022 CLAUDIA DETSCH

ER SPIELTE IN „POLIZEIRUF“ UND „SOKO LEIPZIG“ MIT

Vom Serien-Star zum Serien-Kleber – Droht R. S. schon bald Knast?

Frankfurt – Er liebt den ganz großen Auftritt. Egal, was es kostet – oder wie stark es klebt!

R. S. (38) – bekannt aus Theater (Nibelungen Festspiele Worms 2014) und TV („Polizeiruf“, „Soko Leipzig“, „Ein Fall für zwei“) ist einer von Deutschlands nervigsten Klima-Radikalen.

Vom Serienstar zum Serien-Kleber! Mehr als 100 Mal klebte er sich bereits mit auf den Asphalt. Im April kam er in Polizeigewahrsam, nachdem seine Aktion ein gefährliches Verkehrs-Chaos in Frankfurt am Main angerichtet hatte. Und: Er jammerte über seine „103-stündige Einzelhaft“.

Das einstige TV-Gesicht war dabei, als die Chaoten im Mai eine Ölpipeline nahe Rostock zugedreht hatten. Schaden: rund 100 000 Euro. Am 24. August richtete er an einem Poussin-Gemälde im Städelmuseum 7000 Euro Schaden an – mit klebrigen Händen.

UNGLAUBLICH: Verurteilt wurde er bislang nur zu 3000 Euro Strafe wegen einer Blockade nahe Heidelberg. Verfahren wegen Nötigung, Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch stehen noch aus.

Zuletzt 2018 fürs ZDF gedreht

Wann klebt er endlich im Knast? Friederike Vilmar, Fachanwältin für Strafrecht in Frankfurt: „Erst bei einer relativ hohen Ansammlung rechtskräftiger Urteile ist die Vollstreckung einer Freiheitsstrafe denkbar.“

Ausgeklebt hat es sich hingegen bei seinen TV-Rollen! Das ZDF („Soko Leipzig“) auf BILD-Anfrage: „R. S. hat zuletzt 2018 für das ZDF gedreht. Seitdem wurden keine weiteren Produktionen mit ihm realisiert.“