Vandalismus in Taucha: Betroffener Verein spricht von „Einschüchterung“

Der „Allmende Taucha e.V.“ setzt sich für solidarische Landwirtschaft ein – und wurde schon mehrfach Ziel von Sachbeschädigungen. Am Wochenende wurde nun erneut eine Scheibe eingeschlagen. Die Verantwortlichen machen Rechte dafür verantwortlich.

Taucha. Die Niederlassung des Tauchaer Allmende Vereins ist erneut von unbekannten Randalierern beschädigt worden. In der Nacht zum Samstag sei die Scheibe des Büros und Ladenlokals zerstört worden, berichteten die Vereinsverantwortlichen. Es sei bereits die siebte Sachbeschädigung binnen zwei Jahren, teilte der Verein mit, der sich als Akteur in der solidarischen Landwirtschaft versteht.

„Wir kümmern uns um die Vernetzung regionaler Lebensmittelproduzenten“, sagte Projektkoordinatorin Sabrina Gerdes. Bei der solidarischen Landwirtschaft gehe es darum, dass Verbraucher mit Landwirten in der Umgebung kooperieren und diese finanziell unterstützen, dafür würden sie dann am Ertrag beteiligt. Neben den Mitgliedern hat der Verein nach eigenen Angaben vier Angestellte, er wird mit Fördergeldern der Europäischen Union unterstützt.

Verein sieht „Einschüchterungsversuch“

Die Betroffenen sehen im jüngsten Angriff einen gezielten Einschüchterungsversuch. „Der Allmende Taucha e.V. wird hier stellvertretend für die in den vergangenen Jahren angewachsenen lebendigen Projekte der solidarischen Landwirtschaft angegriffen“, heißt es in einer Erklärung. Und weiter: „Sie sollen aber wahrscheinlich auch alle anderen, die sich für ein vielfältiges und buntes Taucha einsetzen, einschüchtern“. Am Samstag hat der Verein indes den Aktionstag „Regionale Ernährung“ begangen, die Organisatoren mutmaßen, dass die Sachbeschädigung zeitlich kein Zufall gewesen sei.

Gesicherte Erkenntnisse gibt es dazu noch nicht. Die Polizeidirektion Leipzig bestätigte den Eingang einer entsprechenden Anzeige am vergangenen Wochenende. Tatverdächtige seien aber nicht bekannt, Beamte hätten vor Ort Spuren gesichert. Auch mehrere vorhergegangene Sachbeschädigungen sind demnach bei den Behörden eingegangen.

Bürgermeister Meier bedauert Sachbeschädigung

Im Juni solidarisierten sich einer Auflistung des Vereins zufolge bereits verschiedene Akteure mit den Betroffenen, darunter etwa andere landwirtschaftliche Vereine, die Parteien Die Linke und Bündnis 90/Grüne, Kirchengemeinden und der Naturschutzbund.

Auch Tauchas Bürgermeister Tobias Meier stellte sich am Montag hinter die Arbeit des Vereins. „Wenn neue Ideen so aufgenommen werden, ist das mehr als ärgerlich“, sagte er. Auch für den Eigentümer des Objekts sei das bedauerlich, er wolle, dass das ehemalige Ladenlokal eine Weiterverwendung erfahre. „Wir möchten doch, dass unsere Innenstadt belebt wird und Menschen ihre Räume anbieten“, sagte der Bürgermeister.