Razzia in Leipzig-Connewitz: Gruppenmitglied von Lina E. hat offenbar ausgepackt

In der Brandstraße in Leipzig-Connewitz wurden am Mittwochmorgen Durchsuchungen wegen des Verdachts von linksextremistischen Straftaten durchgeführt. Die Polizei sicherte weiträumig ab.

Im Umfeld der mutmaßlichen Linksextremistin Lina E. haben am Mittwochmorgen umfangreiche Durchsuchungen in Leipzig-Connewitz stattgefunden. Es wird offenbar gegen weitere Tatverdächtige aus ihrem Bekanntenkreis ermittelt. Ein Gruppenmitglied befindet sich im Zeugenschutzprogramm.

Leipzig. Aufgrund neuer Hinweise auf linksextremistische Straftaten hat am Mittwochmorgen in Leipzig-Connewitz eine groß angelegte Razzia stattgefunden. Die Durchsuchungen bezogen sich auf das Umfeld von Lina E.. Gegen die Studentin – und drei weitere Angeklagte – läuft seit September 2021 ein Prozess vor dem Oberlandesgericht Dresden: Die Bundesanwaltschaft wirft ihr vor, eine kriminelle linksextreme Gruppe angeführt zu haben. Sie sollen Überfälle auf Rechtsextreme begangen haben. Lina E. wird vorgeworfen, in der Gruppe eine herausgehobene Stellung eingenommen zu haben. Nun hat offenbar ein Zeuge aus dem direkten Umfeld der Frau mit der Polizei kooperiert.

Neuer Zeuge soll gegen mutmaßliche Linksextremisten ausgesagt haben

Nach LVZ-Informationen gehen die Ermittler neuen Ansätzen nach, die mit dieser mutmaßlichen Gruppe um Lina E. im Zusammenhang stehen sollen. Demnach gebe es Zeugenangaben über den Hergang verschiedener Taten sowie über die Gruppenstruktur. Die Ergebnisse der bisherigen Ermittlungen seinen bestätigt worden, heißt es. Ein früheres Gruppenmitglied soll sich inzwischen in einem Zeugenschutzprogramm befinden.

Der Einsatz steht unter Leitung des Landeskriminalamtes.

Offenbar auch Hinweise zum Überfall auf Leipziger Prokuristin

Neue Ansätze gibt es offenbar im Fall der Mitarbeiterin einer Leipziger Immobilienfirma. Die Durchsuchungen sollen auch damit im Zusammenhang stehen. Die Prokuristin war im Jahr 2019 in ihrer Wohnung überfallen und verletzt worden.

Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden hatte die Ermittlungen gegen Lina E. wegen dieses Überfalls im Herbst 2021 eingestellt: Die Tatbeteiligung habe nicht mit der für die Erhebung einer Anklage notwendigen Sicherheit nachgewiesen werden können, wurde damals erklärt – das heißt, dass die Beweislage zu dünn gewesen ist. Seither war nur noch gegen unbekannt ermittelt worden.

Doch das soll sich inzwischen geändert haben: Es gibt laut LVZ-Informationen wohl neue Anzeichen für eine Verstrickung der mutmaßlichen Linksextremistin. Die Durchsuchungen am Mittwochmorgen sollen auch mit diesem Fall in Verbindung gestanden haben. Über beschlagnahmte Gegenstände oder Festnahmen liegen derzeit noch keine Informationen vor.

Derweil wird am Mittwoch in Dresden der Prozess gegen Lina E. fortgesetzt.