„Zweieck“ – Rechtsoffene Unterwanderung eines Stadtteilladen

Das „Zweieck“: Ein Laden, der als nett wirkendes linkes Stadtteilprojekt begann, entwickelt sich zunehmend zum Treffpunkt der örtlichen Querfront. Eine Querfront aus vermeintlichen Linken und Fußballfans, die ihrerseits auch mit Nazis abhängen. Mittendrin ist ein antisemitischer, frauenfeindlicher und autoritärer Schlägertyp, der vor einigen Jahren aus Westdeutschland nach Leipzig zugezogen ist.

Arbeitersport“: Die Querfront im „Zweieck“

Im Stadtteilladen „Zweieck“ (Zweinaundorfer Str. 22) finden seit Jahren eigentlich gewerkschaftlich orientierte Vorträge, Sozialberatung und viele andere Aktivitäten statt. Seit einiger Zeit bietet der Laden allerdings eine Heimstätte für das mehr als dubiose Projekt „Arbeitersport“. Damit sollen Jugendliche aus dem Stadtteil und speziell aus der Fanszene des 1. FC Lokomotive Leipzig angelockt werden. Die Idee ist, dass sie mittels der sportlichen Aktivität an marxistisch-leninistische Politik herangeführt werden sollen. Das politische Konzept stammt aus der Feder von David Meßner, der ein ähnliches Projekt (das sich an die HipHop-Szene wandte) bereits in Düsseldorf versucht hatte. Beim „Arbeitersport“ werden verschiedene Kampfsport- und Fitnesskurse angeboten. Teilnehmer*innen sind unter anderem Mitglieder der Lok-Fangruppe „Blue Side Lok“.

Braunzone Lok

Dass der „Arbeitersport“ nicht nur die Agenda des Marxismus-Leninismus vorantreibt, zeigt ein Blick auf dessen Teilnehmer*innen. Zusammen David Meßner sind im „Zweieck“ immer wieder Mitglieder von „Blue Side Lok“ anzutreffen. Die Gruppe bezeichnet sich auf ihrer Internetseite zwar als antirassistisch, fährt aber gemeinsam mit Neonazis im selben Zugabteil zu Auswärtsspielen und nimmt mit Täter*innen des Nazi-Überfalls auf Connewitz am 11.1.2016 an gemeinsamen Freizeitaktivitäten der Fanszene teil. Meßner selbst sagt zwar, er wolle die „Fotze“ (sexistische Wortwahl ist für Meßner normal) Benjamin Brinsa (einen der bekanntesten Neonazis in der Lok-Fanszene) aus der Kurve vertreiben – seine Zusammenarbeit mit den Kumpels der Lok-Nazis spricht dabei eine andere Sprache.

David Meßner und die Querfront

Der studierte Sozialpädagoge David Meßner gibt sich zwar erst seit einigen Jahren als „Lok-Fan“ – sein politisches Projekt, rechte und vermeintlich linke Strömungen zusammenzuführen existiert jedoch schon seit vielen Jahren. Um nur einige wenige Punkte zu nennen: Meßner war schon immer ein Anhänger der islamistischen, autoritären, frauenfeindlichen und antisemitischen Parteien Hamas (aus Palästina) und Hisbollah (aus dem Libanon). Meßner hatte an seinem vorigen Wohnort in Düsseldorf versucht mit einem „Hip-Hop-Café“ Jugendliche anzulocken. Diese warfen ihn jedoch nach kurzer Zeit wieder raus, weil sie ihm Sexismus und auch Rassismus gegen Schwarze vorwarfen. Aufgrund sexistischen Verhaltens gegenüber mehreren Genossinnen wurde er dann im Jahr 2013 ganz aus dem Linken Zentrum Düsseldorf herausgeworfen. Im Autonomen Zentrum Mülheim an der Ruhr hat er bereits seit 2007 Hausverbot, weil er eine Türsteherin als „Fotze“ bezeichnet hatte. Trotz dieses Hausverbotes ließ er sich im Winter 2014 gemeinsam mit dem ehemaligen Hateporn-Produzenten, Frauenhasser und Querfrontler Rafael Santeria zwecks Provokation auf einer Party im AZ Mülheim blicken. Der Verlust seines politischen Einflusses hinderte Meßner aber nicht daran, immer weiter in reaktionäre Ideologie abzudriften. Er kondolierte unter anderem dem deutschen Islamisten Deso Dogg, der in Syrien im Kampf für den sogenannten „Islamischen Staat“ (IS) gestorben war und verharmloste und rechtfertigte den faschistischen IS in mehreren Facebook-Posts.

Da Meßner in Düsseldorf keinen Fuß mehr auf die Erde bekam, zog er nach Leipzig. Seine ersten Jahre in der neuen Stadt verbrachte Meßner damit auf Facebook über „antideutsche Hurensöhne“ herzuziehen und linke Aktivist*innen aus Leipzig zu verprügeln, weil sie aus seiner Sicht „keine richtigen Kommunisten“ seien und sich nicht zur DDR bekennen würden. Nach erfolglosen Versuchen in linken Läden Präsenz zu zeigen, wandte er sich schließlich dem „Zweieck“ und der Fanszene des 1. FC Lokomotive zu. Die Verknüpfung (vermeintlich) marxistisch-leninistischer Politik mit rechtsoffenen und reaktionären Strömungen ziehen sich gemeinsam mit seinem persönlichen Sexismus und Antisemitismus wie ein roter Faden durch Meßners Biographie. Wo man ihn wirken lässt, sind Faschist*innen, seien es Fans der Hamas oder Nazis aus der Lok-Fanszene, nicht weit. Seine Gewalt und sein diskriminierendes Verhalten sind in der Lage linke Strukturen systematisch zu zerstören.

Für eine kämpferische Nachbarschaft – keinen Fußbreit dem Querfront-Faschismus!

Gerade in Zeiten von so genannten „Querdenker“-Demos und anderen verschwörungstheoretischen Projekten ist es ungemein wichtig, dass alle Ansätze einer Querfront zwischen Links und Rechts im Keim erstickt werden. David Meßner und der „Arbeitersport“ sind eine Gefahr für eine solidarische, offene und kämpferische Nachbarschaft. Wenn das „Zweieck“ ihn nicht bald ausschließt, wird es sich selbst als Nachbarschaftsprojekt zerstören und dabei nachhaltigen Schaden für alle fortschrittlichen Kräfte im Leipziger Osten anrichten.

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Daher wurde David Meßner in den frühen Morgenstunden des 19.01.2022 im Leipziger Osten – rund um seinen Wohnsitz (Adresse von der Moderation entfernt) – mit mehreren hundert Flyern und Plakaten geoutet. Für eine klare Kante gegen Querfront!

Kontakt: noquerfront_leipzigost [at] riseup.net

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