Brandanschlag auf Lkw galt Firma von ehemaligem Leipziger CDU-Fraktionschef
Mitten in Leipzig brennen zwei Lkw – neben einer Tankstelle. Nach einem anonymen Bekennerschreiben hat das Landeskriminalamt den Fall übernommen. Die Leipziger CDU zeigt sich entsetzt – denn die Lastwagen gehören der Firma eines ehemaligen Kommunalpolitikers.
Nach einem Brandanschlag auf zwei Lastwagen in Leipzig-Knauthain hat das Landeskriminalamt Sachsen (LKA) die Ermittlungen übernommen. Dort kümmert sich das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum, das für Ermittlungen bei Anschlägen mit politischem Hintergrund zuständig ist, um den Fall.
In der Nacht zum Freitag waren auf einem öffentlichen Parkplatz nahe einer Tankstelle zwei Lastwagen der Leipziger Firma Rothkegel ausgebrannt. Verletzt wurde niemand, der Schaden wird auf mehrere Hunderttausend Euro geschätzt.
Leipziger CDU stärkt Ex-Fraktionschef den Rücken
Die Firma aus Leipzig bestätigte auf LVZ-Anfrage, dass ihr die beiden Lastwagen gehören. Geschäftsführer Uwe Rothkegel war als CDU-Fraktionschef im Stadtrat lange in der Kommunalpolitik aktiv. Aus dem Unternehmen hieß es zur LVZ, die Werte des Unternehmens seien niemals vereinbar mit Gewalt, Hass und Extremismus, man verurteile den Angriff. „Wir sind dankbar für die uns gezeigte Solidarität, vor allem durch unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, hieß es weiter.
Noch am Wochenende hatte sich die Leipziger CDU zu Wort gemeldet und ihrem ehemaligen Fraktionschef den Rücken gestärkt. „Dieser Angriff ist krimineller linksradikaler Terrorismus“, sagt der Leipziger CDU-Chef und Landtagsabgeordnete Andreas Nowak, der auch direkter Wahlkreisabgeordneter für Knauthain ist. „Wir stellen uns vor unseren ehemaligen Fraktionschef Uwe Rothkegel“, sagte zudem Michael Weickert, der aktuelle CDU-Fraktionschef im Stadtrat. „Uwe hat als Unternehmer und ehrenamtlicher Kommunalpolitiker in über 30 Jahren mehr für Leipzig erreicht als jeder einzelne Linksterrorist bei Indymedia in seinem ganzen Leben.“
Bekennerschreiben auf Indymedia
Auf der Internet-Plattform Indymedia – die in der linken und linksextremen Szene genutzt wird – war kurz nach dem mutmaßlichen Anschlag ein anonymes Bekennerschreiben aufgetaucht. Der Anschlag in der Nacht zum vergangenen Freitag sei auf das Unternehmen eines Leipziger CDU-Politikers verübt worden, der eine Lagerhalle für ein rechtsextremes Event zur Verfügung gestellt habe, hieß es zum Motiv.
Bei der genannten Veranstaltung handelt es sich um die „Sin City Fight Night“, die Anfang Oktober in der Eventhalle Rothkegel am Firmengelände im Leipziger Norden stattfand. Veranstalter des Kampfsport-Events war das umstrittene „SinCity Boxgym“. Dieses hatte seine Adresse jahrelang in den Gebäuden des ehemaligen KZ-Außenlagers „Hasag Leipzig“, einer von Rechtsextremen genutzten Immobilie.
Als die Polizei dort im Mai 2021 wegen mutmaßlicher Verstöße gegen die Corona-Regeln ein Boxstudio durchsuchte, fand sie eine Hakenkreuz-Fahne. Das „SinCity Boxgym“ stritt damals ab, dass die Fahne an ihren Wänden gehangen habe. Man sei, hieß es, an einem anderen Ort untergebracht, im Studio habe es keine Razzia gegeben. Allerdings gehört die Adresse, die das Studio damals angab, ebenfalls zum Gebäudekomplex. Inzwischen ist das „SinCity Boxgym“ umgezogen. Der aktuelle Geschäftsführer des Boxgyms äußerte sich auf LVZ-Anfrage nicht.
Firma Rothkegel: Sportveranstaltungen unpolitisch
Vom Gründer und ehemaligen Geschäftsführer des Studios gibt es ein Foto, das ihn mit der Buchstabenkombination „HKN KRZ“ auf seinem T-Shirt zeigt. „HKN KRZ“ ist eine Abkürzung für „Hakenkreuz“. Der Mann wird vom „Sin City Boxgym“ weiter als Wettkämpfer geführt und posierte bei der „Fight Night“ unter anderem zusammen mit Uwe Rothkegel.
Von der Firma Rothkegel hieß es, man sei einer von vielen einfachen Sponsoren des „Sin City Boxgym“. Das „Sin City Boxgym“ richte regelmäßig Sportveranstaltungen an verschiedenen Orten in der Region aus. „Die Sportveranstaltungen sind unserem Wissen nach unpolitisch. In diesem Fall ergab sich die Nutzung der Halle allein aus der Gelegenheit im zeitlichen Zusammenhang mit unserem Familienfest am darauffolgenden Tag.“
LVZ
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Mitten in Leipzig brennen zwei Lkw – neben einer Tankstelle. Nach einem anonymen Bekennerschreiben übernimmt das Landeskriminalamt den Fall.
Nach einem mutmaßlichen Brandanschlag auf zwei Lastkraftwagen in Leipzig hat das Polizeiliche Terrorismus- und Extremismus-Abwehrzentrum (PTAZ) im Landeskriminalamt Sachsen (LKA) die Ermittlungen übernommen. Eine politische Motivation sei nicht auszuschließen, teilte LKA-Sprecher Kay Anders auf Anfrage mit.
Hintergrund ist ein anonymes Bekennerschreiben auf der Internet-Plattform Indymedia, die von der linken Szene genutzt wird. Darin war eine Brandstiftung geschildert worden.
Der Anschlag in der Nacht zum vergangenen Freitag sei auf das Unternehmen eines Leipziger CDU-Politikers verübt worden, der eine Lagerhalle für ein rechtsextremes Event zur Verfügung gestellt habe, hieß es zum Motiv auf Indymedia. Die beiden Fahrzeuge – ein Baustofflaster mit Kran und ein Sattelzug – waren neben einer Tankstelle geparkt.
CDU-Politiker spricht von „linksradikalem Terrorismus“
Die Leipziger CDU zeigte sich entsetzt. „Es ist unfassbar, mit welcher kriminellen Energie hier die Linksradikalen Arbeitsmittel eines angesehenen Unternehmers und seiner Belegschaft vernichten und die Bevölkerung in Leipzigs Südwesten gefährden“, erklärte der Leipziger CDU-Chef Andreas Nowak und sprach von „linksradikalem Terrorismus“.
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CDU Leipzig verurteilt Brandanschlag auf Rothkegel-LKW scharf
verfasst am 08.11.2025
CDU fordert konsequenten Vorgehen nach Brandanschlag „Linksextremer Terrorismus dar keinen Platz in Leipzig haben“
Die CDU Leipzig zeigt sich tief betroffen über den Brandanschlag auf die LKWs des Unternehmers und ehemaligen CDU-Fraktionschefs Uwe Rothkegel.
„Es ist unfassbar, mit welcher kriminellen Energie hier linksextreme Täter die Arbeitsmittel eines angesehenen Unternehmers und seiner Belegschaft vernichten und damit die Bevölkerung in Leipzigs Südwesten gefährden“, erklärte CDU-Kreisvorsitzender Andreas Nowak. Der Anschlag hab sich in unmittelbarer Nähe einer Tankstelle ereignet – mit potenziell gefährlichen Folgen.
Nowak bezeichnete den Angriff als „kriminellen linksradikalen Terrorismus“ und verwies auf die Sprache der sogenannten Bekennerschreiben, die an die Rhetorik der RAF erinnere.
Auch CDU-Stadtrat Michael Weickert forderte ein konsequentes Vorgehen: „Wer Eigentum zerstört, um eine politische Botschaft zu senden, verlässt den Boden der Demokratie. Diese Leute müssen mit aller Härte des Rechtsstaates bekämpft werden.“
Weickert kritisierte zudem, dass Teile der Stadtpolitik zu nachsichtig mit linksextremen Strukturen umgingen:
„Demokraten haben bei solchen Gruppierungen nichts verloren. Es muss endlich wieder selbstverständlich werden, dass sich die Stadt Leipzig klar von linksextremer Gewalt distanziert.“
Deutsche Presse-Agentur dpa