Zeigner-Haus Leipzig: Sommerfest und Auktion an der Baustelle

Das Erich-Zeigner-Haus in Leipzig bietet bei seinem Sommerfest am Freitag Einblicke in die Sanierung seines Domizils. Dafür ist auch eine Auktion geplant. Parallel wird ein neues Projekt gegen Rassismus vorbereitet.
Durch die Flure schlängeln sich Kabel wie dicke Venen, das Innere des Erich-Zeigner-Hauses ist auf Gemäuer und Balken herunter geschält. Durch das Reduzierte fällt mehr denn je auf, wie schön die geschwungene Treppe ist. Am Freitag können sich Leipzigerinnen und Leipziger selbst ein Bild vom Stand der Sanierung der denkmalgeschützten Immobilie machen.
Zwischen 17 und 22 Uhr ist in der Zschocherschen Straße 21 ein Sommerfest angesetzt, in das Führungen mit den Architekten eingebettet sind. Dazu gibt’s Snacks, Getränke und Musik von „Helge dreht Platten“. Der Termin soll Transparenz und Neugier schaffen, aber auch etwas Geld einspielen.
Paten für Mobiliar gesucht
Denn in den Baukosten von 2,18 Millionen Euro steckt neben den 1,6 Millionen vom Freistaat und kommunalen Mitteln auch ein Eigenanteil des Zeigner-Hauses. „Rund 15.000 Euro für die Sanierung der Inneneinrichtung müssen noch gedeckt werden“, sagt Henry Lewkowitz, Geschäftsführer des Vereins.
Deshalb ist für 18 Uhr eine Auktion angesetzt: Interessierte können mit einer Spende Restaurations-Patenschaften für das historische Mobiliar übernehmen. Zum Dank wird später eine Spendertafel im Haus aufgehängt.
Rückkehr für Dezember geplant
Das ehemalige Wohnhaus von Erich Zeigner, Leipziger Oberbürgermeister von 1945 bis 1949, ist Ort für Erinnerungskultur und politische Bildung. Seit April vergangenen Jahres wird der Bau von 1860 umfangreich saniert: Heizung, Strom- und Wasserleitungen werden erneuert, das Dach wird repariert und die Dämmung auf den effektivsten Strand gebracht.
„Wir freuen uns, dass die Restaurierung zügig voranschreitet“, so Lewkowitz. Bleibt das so, zieht der Verein Mitte Dezember ins Stammdomizil zurück, die offizielle Einweihung ist für den 17. Februar geplant, an Zeigners 140. Geburtstag.
Neues Projekt gegen Rassismus
Derzeit arbeiten der 35-Jährige und sein Team im Interim im Haus Steinstraße – und bereiten dort das nächste große Projekt vor: Mit einer Fachtagung beginnt am 26. August die Reihe „SARA – Stark in Vielfalt“ in der Tagungslounge Leipzig, Katharinenstraße 6.
Gemeinsam mit dem Muslimischen Bildungswerk für Demokratie wird über antimuslimischen Rassismus und Antisemitismus informiert. Das Bundesprojekt fördert interkulturelle und interreligiöse Begegnungen, um Vorurteile abzubauen und gegenseitiges Verständnis zu stärken.
Adressaten des Projekts sind Schulen, Kinder- und Jugendorganisationen, Menschen mit muslimischem und jüdischem Selbstverständnis sowie Vereine, Initiativen und Organisationen. Die von 9.30 bis 16.30 Uhr angesetzte Tagung ist kostenlos. Sowohl dafür als auch für die Party am Freitag bittet der Verein um eine Anmeldung per Mail an veranstaltungen@erich-zeigner-haus-ev.de.