Verdacht ausgeräumt – Weitergabe von Interna: Staatsanwaltschaft Chemnitz stellt Ermittlungen gegen Polizisten ein

Die Staatsanwaltschaft Chemnitz hat ein Ermittlungsverfahren gegen einen sächsischen Polizisten wegen Ausspähens von Daten und Verletzung des Dienstgeheimnisses eingestellt. Der anfängliche Verdacht, dass der Beamte Interna an das rechte Magazin „Compact“ gegeben hätte, sei ausgeräumt, teilte die Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. Auch habe er keine E-Mail mit Fotos von Strafbefehlen und Aktenvermerken aus Ermittlungsverfahren verschickt.

Anzeige nach Hausdurchsuchung

Anzeige erstattet hatte der Mann, dessen Akten aus Ermittlungsverfahren aufgetaucht waren. Er verdächtigte den Polizisten, nachdem sein Handy bei einer Hausdurchsuchung durch das Landeskriminalamt (LKA) beschlagnahmt worden war. Die Ermittlungen hätte jedoch zweifelsfrei ergeben, dass jemand aus dem nahen Umfeld des Anzeigenden Zugang zu seinen Speichermedien hatte und diese Daten an einen unbekannten Dritten weiterleitete, erklärte die Staatsanwaltschaft. Dieser habe die E-Mails verschickt.

Ermittlungen gegen neuen Verdächtigen

Außerdem habe diese Person dem „Compact“ – Magazin, das vom Verfassungsschutz als rechtsextremer Verdachtsfall geführt wird, bei einem Interview die Informationen gegeben. Gegen sie oder ihn würde nun wegen Ausspähens von Daten ermittelt.

Quelle: MDR (bj)/afp