NAZI ALARM! WAS TUN? [Freiburg im Breisgau]

Zu den Vorkommnissen gab es bereits am gleichen Abend einen auf Indymedia veröffentlichten Text, welchen ihr hier nachlesen könnt: https://de.indymedia.org/node/465702

Nachdem die Nazis an dem 20.10.2024 in Freiburg gesichtet wurden hat es gut geklappt die Info schnell intern zu spreaden, so dass sich Menschen spontan organisieren konnten und staatliche Behörden nichts davon mitbekamen, da die Mobilisierung in nicht-öffentlichen Gruppen erfolgte. Bei Mobilisierungsnachrichten finden wir es wichtig zu schreiben was und wo die Situation ist, um wie viele Nazis es sich handelt und was es a Support braucht. Im Idealfall helfen hier auch Fotos der Nazis um von Außen die Situation einschätzen zu können, achtet aber darauf keine eigenen Leute abzulichten. Zur Organisierung hilft eine klare Kommunikation z.B. mit einem Treffepunkt und einer Wartezeit bevor gemeinsam losgegangen wird, sowie ein paar Möglichkeiten wie unterstützend gewirkt werden kann. Außerdem ist es im Anschluss an solche Nachrichten wichtig auch Updates aus der Situation zu teilen, da es sich um dynamische Situationen handelt, welche sich schnell sowohl ortsmäßig als auch eskalationsmäßig verändern können und dies für dazukommende Personen relevante Infos sind.

Für spontanen Support ist es aber auch wichtig sich bereits im Vorhinein darüber Gedanken zu machen was mensch sich vorstellen kann und was es dafür braucht und diese Material schnell zugänglich zu haben. Seien es Handschuhe, Vermummungsgegenstände, unauffällige Wechselklamotten, Pyrotechnik, Regenschirme, eine helle Taschenlampe, eine Flasche mit Spritzverschluss um gepfefferte Augen auszuspülen, Dinge für den Selbstschutz oder eine Kamera um die Nazis bei dieser Gelegenheit ablichten zu können, etc. Bei Handys ist der Vorteil, dass sich damit Infos weitergeben und empfangen lassen, wir raten aber davon ab, diese mit in Konfrontationen zu nehmen. Hier wäre z.B. eine Lösung, dass Menschen mit Handys sich situativ raus ziehen, dadurch aber den Informationsfluss aus der Situation nach außen aufrechterhalten können. Auch finden wir es wichtig beispielsweise nur Pfefferspray dabei zu haben, wenn wir auch im Umgang damit geübt sind, was mensch mit speziellen Übungssprays in Kleingruppen sehr niedrigschwellig trainieren kann. Auch finden wir wichtig das wir in solchen Situationen schnelle Absprachen miteinander treffen, da jede Minute zählt. Um dies zu vereinfachen nehmt vielleicht erstmal euer Material mit und schmeißt es ggf. auf dem Weg nach Absprache mit anderen weg, um es nicht mit in die Konfrontation zu nehmen. Dies finden wir effizienter als sich zuerst zu treffen, dann zu überlegen was mensch tun könnte und erst danach das Material zu suchen. Innerhalb von Konfrontationen finden wir es zudem wichtig neben den Handykameras von Passant*innen auch die Überwachung des öffentlichen Raumes auf dem Schirm zu haben, wobei auch Menschen welche nicht vor Ort sein können auf so etwas wie z.B. Kameraüberwachung am Bahnhof hinweisen können.

Im Nachgang zu solchen Ereignissen erachten wir es für wichtig sich kollektiv zu verabreden um miteinander einzuchecken wie es den Beteiligten geht und was sie ggf. brauchen. Dabei entsteht auch ein Raum um kollektive Lern- und Reflexionsprozesse zu schaffen und sich auch zu überlegen, ob die Geschehnisse z.B. über Indymedia veröffentlicht werden sollen. Bei Veröffentlichungen ist es auch wichtig abzuwägen welche Infos gut sind zu teilen und bei welchen eine Veröffentlichung evt. auch strafrechtliche Konsequenzen haben könnte, während veröffentlichte Fotos nur in Absprache mit den Fotograf*innen veröffentlicht werden sollten.

Wir freuen uns über ergänzende Gedanken und Feedback, welches ihr uns über folgende E-Mailadresse zukommen lassen könnt: szenediskurs_161[at]systemli[punkt]org