Angriff auf Prokuristin: Polizei durchsucht Wohnung in Leipzig-Connewitz

Neue Aktion in einem beinahe fünf Jahre alten Fall: Die Leipziger Polizei hat eine Hausdurchsuchung durchgeführt. Es geht um den gewalttätigen Angriff auf die Prokuristin einer Immobilienfirma in Connewitz im November 2019. Die Täter sind bisher nicht ermittelt worden, Spuren verliefen ins Leere.

Die Polizei hat am Mittwoch im Leipziger Stadtteil Connewitz die Wohnung eines Mannes durchsucht. Nach LVZ-Informationen steht die Maßnahme im Zusammenhang mit einem seit fast fünf Jahren nicht geklärtem Fall. Im November 2019 war die Prokuristin einer Immobilienfirma von Vermummten in ihrer Wohnung gewalttätig angegriffen worden.
Die Generalstaatsanwaltschaft Dresden, die in dem Fall ursprünglich wegen gefährlicher Körperverletzung ermittelt hatte, ist für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Über die Hausdurchsuchung hat ein MDR-Journalist zuerst berichtet.
Mehrere vermummte Täter hatten die Prokuristin 2019 überfallen und mit Faustschlägen im Gesicht erheblich verletzt. Danach war ein Bekennerschreiben aus der linksextremen Szene aufgetaucht.
Darin war der Angriff mit einem Bauprojekt in Connewitz in Verbindung gebracht worden. Die Firma, bei der das Opfer damals beschäftigt war, hatte die Entwicklung von Eigentumswohnungen an der Wolfgang-Heinze-Straße betreut.
Zwischenzeitlich hatte die Generalstaatsanwaltschaft in dem Fall auch gegen Lina E. ermittelt, die inzwischen wegen Angriffen auf Neonazis zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Das Urteil, wonach E. eine linksextreme Bande zur Ausübung von Gewalttaten gegen Rechtsextreme mit angeführt haben soll, ist noch nicht rechtskräftig.
Im Fall der Prokuristin waren die Ermittlungen gegen E. eingestellt worden. Bei einem weiteren Verdächtigen wurde der Anfangsverdacht klar widerlegt.
Weiter ermittelt hatte die Generalstaatsanwaltschaft in der Sache gegen eine Mitarbeiterin der Universitätsklinik Magdeburg. Sie soll die Adresse der Prokuristin im Kliniksystem abgefragt und weitergegeben haben.